Tuesday, July 18, 2017

A car build to protect whatever may occur...

Afterwards the story in German (for now ;)

Wie bereits im Vorjahr, war auch für heuer im März ein RoadTrip von Graz aus über die Baltischen Staaten nach Finnland, Schweden und Norwegen geplant. Der zweite Durchlauf sollte dabei wesentlich entspannter ablaufen, da der Wagen bereits alle alternativen Ladestationen kennt und die Routenplanung dadurch noch einfacher und unkomplizierter von Statten gehen sollte. Elektromobilität und die kalte Jahreszeit stellen dabei absolut keinen Widerspruch dar, auch wenn man mit "nur" einem Model S 70D unterwegs ist - dies bewies mein Auto bereits im Vorjahr erfolgreich.


Mit großer Freude und bereits vorausschauend auf die alten Hansestädte Riga und Tallinn starteten wir unsere Reise von Graz aus mit erster Übernachtung in Bialystok - rund 1.100km.
Zwischengeladen wurde hierfür am Supercharger in Wr. Neustadt, einer Smatrics Station an der A5 Richtung Tschechien, dem Supercharger in Katowice sowie am Schnelllader der Firma ABB in Lodz. Das Hotel selbst in Bialystok offerierte eine 11KW Lademöglichkeit.

Mit bester Laune ging es somit am Tag 2 auf nach Riga. Dank voll geladenem Auto war eine durchgängige Fahrt bis nach Saltinio, zu einem öffentlichen Schnelllader nähe Vilnius, möglich - circa 280km. Rund um Vilnius gibt es übrigens mindestens 7 weitere öffentliche ChaDeMo Schnelllader, welche aktuell alle gratis und 24/7 verfügbar sind. Das spezielle an dem von uns angefahrenen Schnelllader war jedoch, dass wir das direkt angrenzende Restaurant schon kannten und uns somit auf die dort übliche, leckere und lokale Kulinarik freuten.


Nach einer kurzen Essens- und Ladepause ging es dann direkt weiter in Richtung Riga - leider kamen wir dort nicht mehr an.


Kurz vor der Grenze zu Lettland kamen wir auf einer einfachen zweispurigen Straße mit Gegenverkehr zum Halten. Vor uns standen dabei bereits mehrere LKW's und Gegenverkehr kam uns azyklisch entgegen. Nach einigen Sekunden bemerkte ich dann einen von hinten herankommenden LKW auf uns zukommen. Es vergingen einige weitere Sekunden, in welchen ich den LKW über den Rückspiegel beobachtete. Zu meinem Entsetzen musste ich jedoch feststellen, dass der LKW nicht zu bremsen begann, wie er es eigentlich sollte, sondern unvermindert und mit scheinbar voller Geschwindigkeit sich uns näherte.
Als nun der Punkt gekommen war, indem ich für mich feststellen musste, dass ein rechtzeitiger Stillstand des LKW's von hinten ausgeschlossen werden kann, drückte ich das "Gas"-Pedal gänzlich durch - da ich hinter der LKW-Kolonne nur gehalten hatte, war der Wagen noch im Modus "D" - hauptsache ein paar Meter noch vorwärts kommen um den Aufprall zu verzögern, war der einzige Gedanke den ich zu jener Zeit hatte.

Die Situation an sich war recht auswegslos: Vor mir eine Kolonne LKW's kombiniert mit einem LKW von hinten hätte das Ergebnis unter den vorderen LKW geschoben zu werden. Daher war der erste Versuch auf die Überholspur auszuweichen, doch dort kam gerade in diesem Moment ein anderer LKW entgegen. Von diesem überrollt zu werden plus eventuell der Kollision von hinten ergab ebenfalls eine auswegslose Situation.
Rechts neben der LKW Kolonne war jedoch ein schmaler grüner Streifen gefolgt von einem Abhang. Die plausibelste Idee war daher den Wagen auf diesen schmalen Streifen zu bewegen und nicht hinunter zu rutschen, da sonst evtl. der nachfolgende LKW auf uns landen würde. Nachfolgend gesehen die einzig richtige Entscheidung, da der LKW dort "landete".

Gerade in dem Moment, als wir uns mit der Fahrerkabine bereits neben dem stehenden LKW befanden, erwischte uns der herankommende LKW mit voller Wucht von hinten. Er schob uns dabei leicht unter den vorderen LKW. Dank der Batterie, welche bei diesem Vorfall gänzlich intakt blieb, schob der hintere LKW unseren Wagen jedoch nur bis zur Achse des vorderen LKW. Da die Batterie einfach nicht nachgeben wollte, wurden wir in Folge daher an der LKW Achse vorbei nach vorne geschoben und der hintere LKW flog in weiterer Folge gut 30Meter nach vorne in die Wiese und den leichten Hang hinunter.







Egal wie oft ich mir dabei dieses Szenario durchgedacht habe, in 8 von 10 Fällen wäre niemand mehr ausgestiegen. Die 2 einzigen Möglichkeiten (persönliche Meinung) dieses Szenario zu überleben sind dem "scheinbar unzerstörbaren" Akku und der augenblicklichen und sehr guten Beschleunigung des Tesla's zu verdanken. Mit einem Verbrenner und Gangschaltung, wäre ich vermutlich nicht mehr rechtzeitig weggekommen und selbst mit Automatik wäre die Fehlentscheidung zu Beginn, es mit der Nebenspur zu versuchen, vermutlich darin geendet, dass wir unter den vorderen LKW gequetscht worden wären.

Für mich persönlich ist das Model S das Auto dem wir unseren zweiten Geburtstag verdanken - dem 27. Feber 2017, danke K.I.T.T. (Name meines Model S).

Bereits wenige Minuten nach dem Unfall meldete sich bereits telefonisch das Service Team von Tesla mit den Worten "Wir haben einen Unfall registriert. 'Geht es Ihnen gut?' und 'Wie können wir helfen?'..."

Der Service sowie die Sicherheit dieses Wagens haben mich daher ohne zu Zögern dazu bewogen mir erneut ein Model S zuzulegen.


K.I.T.T. - what a car, thank you!

Falls ein Link für die kostnelose und unbegrenzte Supercharger Nutzung gebraucht wird:
http://ts.la/siegfried1859